Aktuelles im September 2023

Unsere Stadt investiert in „Orte der Begegnung“ – auch mit einer Stadthalle.
Keine Neiddebatten der Ortschaften

Martin Mahnkopf – Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Goslar

Das sind die aktuell berechneten Zahlen für die Goslarer Halle:

  • 800 Stehplätze bei Ausstellungen, Messen, aber auch – samt oberen Rang – als Stehplätze für Konzerte mit einem erhöhten Bühnenbereich
  • 567 bzw. 602 Besucherplätze für Theaterstücke, Filmabende, Kino, 485 im Saal und 82 im Rang. Bei einer Bühnengröße von 120 statt 136 Quadratmetern passten sogar 602 Besucher in die Halle
  • 220 – 335 Besucher Gala, Ball etc. – je nach Tischstellung sogar vier mehr für einen Ball oder eine Gala mit Bankett-Ausrichtung. Selbst eine Modenschau wurde durchgerechnet, die bei 253 Gästen im Saal und 82 im Rang auf 335 Gesamtbesucher kommen könnte
  • Platz für ein Orchester. Auf der Bühne hätte wiederum ein Kammerorchester mit einem Dutzend Musikern Platz. Bei einem normalen Konzert könnten bis zu 35 Musiker die Fläche füllen.

Das Megaprojekt Stadthalle Goslar darf nicht im Kontext von Neiddebatten und politischer Aufmerksamkeit missbraucht werden. Wir sind weiterhin gut beraten, in soziale Treffpunkte in Form von „Bürgerhäuser“ zu investieren, um Begegnungen, Gemeinschaft, Zusammenhalt und Identität zu fördern. Dorfgemeinschaftshäuser, Begegnungsstätten, Mehrzweckhallen und auch Stadthallen sind bedeutsam für die Lebensqualität in Orts- und Stadtteilen, für eine ganze Stadt, besonders im ländlichen Raum. Selbst wenn die öffentliche Hand nicht in der Lage ist, jedes sinnvolle Vorhaben komplett alleine zu stemmen, sollte sie wo immer möglich sinnvolle Kooperationsformen fördern und unterstützen. Das gilt für das Dorf, den Stadtteil oder die gesamte Stadt gleichermaßen.

Solche „Bürgerhäuser“ sind insbesondere in den Goslarer Ortschaften zum Glück bewährte Realität: Hier gelingen die Bindung von Kindern, Jugendlichen aber auch Älteren an die jeweilige Ortschaft und letztendlich die Stärkung des Zusammenlebens der Generationen. Diese Häuser sind lebendige Orte von Geselligkeit, Diskussionen, Seniorenbegegnungen, Vereinsleben, Sport, Bildung, Kultur und am Ende auch von wunderbaren Erinnerungen, wenn man an Schulabschlussbälle, Tanzkurse, Musicals oder eigene Auftritte und Darbietungen denkt.

Kluge Haushaltspolitik nimmt gerade im Hinblick auf die Bedingungen des kommunalen Finanzausgleichs die Kosten in den Blick. Insbesondere gilt zu priorisieren, welche sog. „freiwilligen Leistungen“ quasi zusätzlich finanziert werden können. Immer im Fokus sind die Gebäudekosten. Da ist es wichtig, dass eine starke Sozialpolitik die Wertschätzung der „Bürgerhäuser“ anmahnt.

Ich bin daher sehr froh, dass meine Fraktion und große Teile des Rates diese Haushaltspositionierung unterstützen: PRO Bürgerhäuser. In dieser Argumentationskette ist eine neue Stadthalle in Goslar ein wichtiges Kettenglied. Nach über 10 Jahren intensiver Diskussion bietet sich die einmalige Chance, für Goslars Bürgerinnen und Bürger endlich wieder eine Stadthalle anbieten zu können. Hier zählt nicht nur der wirtschaftliche Faktor, was das Angebot der Halle mit Tagungen, Theater und Konzerten betrifft und die Belebung rund um die Kaiserpfalz und Innenstadt, sondern auch eine neue Veranstaltungs-Herberge für Vereine, Schulen und der Bürgerschaft als soziale Stätte.

Meiner Fraktion ist und bleibt es wichtig, diese Art von Lebensqualität & Gemeinschaft auch weiterhin finanziell zu unterstützen. Für die Begegnungsstätten, Dorfgemeinschaftshäuser, Mehrzweckhallen in Oker,  Lengde, Weddingen, Lochtum, Immenrode, Hahndorf, Jerstedt sowie das Kurhaus mit Kurzentrum Hahnenklee werden beispielsweise für 2023 Betriebskosten von 317.000 EUR im Haushalt verausgabt. Die Unterhaltungsaufwendungen (ohne Hahnenklee, da Betreiber HTG ) belaufen sich in 2023 auf ca. 847.000 EUR. Das Investitionsvolumen inkl. der Neubauten in Hahndorf und Oker errechnet sich auf gut 16 Mio. EUR. Eine gut angelegte Summe für unser Gemeinwohl in den Ortschaften rund um Goslar, die wir mit Fördermittel und Eigenkapital aktuell verwirklichen.

Diese Zukunftsentwicklung benötigt neben den Goslarer Ortschaften auch der Stadtteil Innenstadt-Goslar. Rathaus und Kulturmarkplatz mit Bibliothek waren die richtigen Entscheidungen pro Innenstadt.  Die Investitionskosten der Stadthalle Goslar belaufen sich auf 19,7 Mio. EUR. Davon trägt die Hans-Joachim-Tessner-Stiftung 6,5 Mio EUR plus Betreiberkosten von 4 Mio EUR, es verbleiben 13,2 Mio. EUR für die Investition. Der nds. Wirtschaftsminister Olaf Lies hat bereits mit einem Schreiben an die Stadt Goslar eine Förderung der Stadthalle zugesagt. Im besten Fall können wir dadurch den Eigenanteil auf eine einstellige Millionenhöhe mindern, was sich dann sehr gut in den Investitionsbedarf der anderen Ortschaften wie Hahndorf oder Oker einreiht. Das gesamte Pfalzquartier wird sich mit den grünen Außenanlagen und Park mit seiner Strahlkraft für das gesamte Stadtgebiet positiv entfalten.

Meine Fraktion setzt sich für alle Stadtteile und Ortschaften ein. So wollen wir auch weiterhin in der Frage von Begegnungsstätte neben der Stadthalle auch Sudmerberg, Wiedelah, Jürgenohl und auch Vienenburg mit den aktuellen Bedarfen unterstützen.